Der Weisse Wolf und das Vermächtnis von Landsberg
Kapitel 1 – Besuch im Hochhaus
Ein klarer Samstagmorgen. Dschordschi – der Weisse Wolf – fuhr nach Landsberg, um seinen Vater zu besuchen.
Dschordsch Senior lebte im 3. Stock eines Hochhauses. Ein Bau aus den 70ern, grau von außen, aber im Inneren voller Leben. Vor der Tür hing noch immer sein alter Namensschild-Kasten – „D. Senior, Postbeamter a. D.“
„Junge!“, begrüßte ihn Senior, als er die Tür öffnete. „Du siehst müde aus. Kämpfst du immer noch gegen Schatten?“
„Die Schatten hören nicht auf, Vater. Diesmal war’s der Ordonnator.“
Senior nickte nur, als hätte er das schon erwartet.
Kapitel 2 – Die Briefe im Wohnzimmer
Die Wohnung roch nach altem Holz und Kaffee. Überall standen Bücher, Aktenordner – und Kisten voller Briefe.
„Manche Post habe ich nie zugestellt“, erklärte Senior und holte eine Schachtel hervor. „Weil sie nicht für gewöhnliche Menschen gedacht war.“
Dschordschi öffnete einen Brief mit einem Wolfs-Siegel:
„An den Hüter der Strukturen. Das Erbe schläft in Landsberg. Schützt es, ehe es geweckt wird.“
„Du… warst auch ein Wolf?“ fragte Dschordschi.
Senior lächelte weise. „Man nannte mich den großen weißen Wolf. Aber ich wollte immer nur Post austragen. Briefe verbinden. Doch manche Nachrichten tragen mehr Gewicht, als man glaubt.“
Kapitel 3 – Angriff im Hochhaus
Plötzlich vibrierte das ganze Gebäude. Ein Summen zog durch die Wände. Drohnen schwirrten durch den Treppenaufgang, Projektionen breiteten sich über die Wände aus: rote Raster, geometrische Muster – das Werk des Ordonnators.
„Er hat uns gefunden“, knurrte Dschordschi.
Senior zog seinen alten Postbeamten-Mantel an. „Dann sehen wir mal, ob ich’s noch kann.“
Im engen Treppenhaus begann der Kampf:
- Dschordschi zerschlug Drohnen mit schnellen Schlägen.
- Senior schleuderte Briefe wie Klingen, die das Netzwerk der Drohnen störten.
- Fenster zerbrachen, rote Lichter fluteten die Etagen. Bewohner schauten erschrocken aus den Türen.
Kapitel 4 – Die zwei Wölfe
„Du hast mir nie gesagt, dass du auch einer bist!“ rief Dschordschi, während er eine Drohne packte und gegen die Wand schleuderte.
„Manches muss man für sich behalten, bis die Zeit reif ist“, antwortete Senior, während seine Augen silbern aufleuchteten.
Vater und Sohn kämpften Seite an Seite – zwei Generationen von Wölfen, die im Hochhaus von Landsberg das Böse zurückdrängten.
Kapitel 5 – Vermächtnis im 3. Stock
Nach der Schlacht saßen sie erschöpft im Wohnzimmer. Senior öffnete einen letzten Brief.
„Dies ist dein Erbe, Junge. Kein Ruhm, keine Macht. Nur Verantwortung. Wir Wölfe wachen – über die Menschen, die Systeme und die Geschichte.“
Dschordschi nickte und faltete den Brief sorgfältig zusammen.
„Dann wache ich – mit dir an meiner Seite.“
Epilog – Balkon bei Nacht
Später standen sie auf dem Balkon der Wohnung im 3. Stock. Unten rauschte der Lech, die Lichter von Landsberg glitzerten. Senior reichte seinem Sohn ein Bier.
„Weißt du, manchmal vermisse ich die Post“, sagte er lächelnd.
Dschordschi grinste. „Manchmal vermisse ich den Urlaub. Aber das hier… ist wichtiger.“
Und so standen sie dort – zwei Wölfe, alt und jung, stark und klug – bereit, wenn der Ordonnator wieder zuschlagen würde.