Teil 1: Der Angriff beginnt
Es begann mit einem Flackern.
In einem Rechenzentrum tief im Alpenmassiv, wo kritische Infrastrukturen der Schweiz durch modernste Firewalls geschützt waren, brach plötzlich das Chaos aus. Diagramme und Raster erschienen auf allen Monitoren, Codeströme formten geometrische Muster. Ein Name blitzte in roten Lettern auf:
„Der Ordonnator.“
Der Weisse Wolf – Dschordschi – saß zu diesem Zeitpunkt entspannt im Schrebergarten in Neufahrn bei München, ein kühles Bier in der Hand. Doch als sein Notfallgerät aufleuchtete, wusste er sofort: Das war kein gewöhnlicher Angriff.
Sein ehemaliger Matheschüler war zurück.
Teil 2: Wer ist der Ordonnator?
Ray Rolando, einst Schüler von Dschordschi, hatte schon früh eine besondere Begabung: Er verstand Strukturen nicht nur – er konnte sie fühlen, ordnen, perfektionieren.
Dschordschi hatte ihn in jungen Jahren unterrichtet, ihn inspiriert, tiefer in die Mathematik und Systemtheorie einzutauchen. Doch Ray ging einen Schritt zu weit.
Er war besessen von der Idee, dass alles – Daten, Menschen, Gesellschaft – in perfekte Ordnung gebracht werden müsse.
„Chaos ist eine Krankheit. Struktur ist Heilung.“
Mit diesem Credo verschwand er vor Jahren aus Dschordschis Leben. Nun kehrte er zurück – als Ordonnator, Meister der Strukturen, ein Mann, der Systeme nicht nur versteht, sondern sie auch nach seinem Willen umbaut.
Teil 3: Showdown am Vierwaldstättersee
Der Weisse Wolf folgte den digitalen Spuren bis zum Ufer des Vierwaldstättersees. Dort stand ein altes Rechenzentrum – ein Ort, an dem er und Ray einst Seite an Seite gearbeitet hatten.
Nun war es Rays Festung.
Als Dschordschi den Raum betrat, sah er seinen alten Schüler – gehüllt in einen Mantel aus pulsierenden Linien, die wie holografische Architekturpläne um ihn schwebten. Rays Brille reflektierte unendliche Raster, und mit jeder Handbewegung ordnete er die Luft zu geometrischen Mustern.
„Willkommen, Lehrer“, sagte der Ordonnator kalt.
„Ray… warum?“
„Weil du mich gelehrt hast, dass alles ein Muster hat. Aber du hast nie begriffen, dass Muster nur dann vollkommen sind, wenn man sie erzwingt.“
Die Strukturen um Ray begannen sich zu materialisieren. Der Boden formte Gitter, Wände schoben sich wie ein endloses Labyrinth um den Wolf.
Doch Dschordschi lächelte.
„Weisst du, Ray… wahre Stärke liegt nicht in erzwungener Ordnung. Sie liegt in Flexibilität.“
Mit einem alten Programm – FLOW.EXE, einem Prototypen, den sie einst zusammen entwickelt hatten – zerschlug er die starre Logik des Ordonnators. Muster begannen zu flackern. Das Labyrinth zerfiel.
Ray brüllte, doch ehe der finale Schlag fiel, löste er sich in ein geometrisches Portal auf – entkommen, geschwächt, aber nicht besiegt.
Epilog: Schatten bleiben
Zurück in Neufahrn sass der Weisse Wolf wieder im Garten. Pixel bastelte an einer Drohne, Lunara las in ihrem Perry-Rhodan-Band, Madame Green Thumb goss die Tomaten.
Dschordschi trank einen Schluck Bier und dachte an Ray.
An den Schüler, der Ordnung über alles stellte.
An den Ordonnator.
Er wusste: Dies war erst der Anfang.
Ray würde zurückkehren. Mit neuen Strukturen. Mit neuen Plänen. Und vielleicht eines Tages – mit einem Muster, das selbst der Weisse Wolf nicht sofort durchschauen konnte.